Die Gesundheit und das Wohlbefinden deiner Honigbienen sind extrem wichtig, nicht nur für dich als Imker, sondern für unser gesamtes Ökosystem. Eine der größten Gefahren für Bienenvölker weltweit ist die Varroose, eine Krankheit, die durch die Varroa-Milbe ausgelöst wird. Diese winzigen Parasiten können ganze Völker auslöschen und die Honigproduktion stark beeinflussen. Aber keine Sorge, es gibt wirksame Methoden, um diesen Schädling zu bekämpfen. Eine dieser Methoden ist die Anwendung von Oxalsäure, einem natürlichen und effektiven Mittel gegen die Varroa-Milbe. In diesem Artikel stellen wir dir Varroxal vor, eine besondere Formulierung von Oxalsäuredihydrat, die speziell für die sichere und effektive Behandlung deiner Honigbienen entwickelt wurde. Es ist eine innovative Lösung, die sowohl für die Bienen als auch für dich als Imker viele Vorteile hat.
Ein wichtiger Hinweis, den du wissen solltest: In Deutschland ist nur dieses spezielle „Varroxal 0,71 g/g Bienenstock-Pulver“ für die Oxalsäure-Verdampfung freigegeben. Das bedeutet nicht, dass alle Oxalsäure-Produkte verdampft werden dürfen.
Leitfaden
Was ist Varroxal?
Varroxal ist nicht nur ein weiteres Produkt auf dem Markt; es ist das Ergebnis jahrelanger Forschung und Entwicklung, um den eine besonders schonende und zugleich sehr effektive Behandlung gegen Varroamilben. Im Kern von Varroxal steht Oxalsäuredihydrat, eine natürliche Substanz, die sich als besonders wirksam gegen die weltweit verbreitete Varroa-Milbe erwiesen hat. Doch was macht Varroxal so besonders?
Zunächst ist es die Reinheit des Pulvers. Durch ein spezielles Herstellungsverfahren wird sichergestellt, dass Varroxal von höchster Qualität ist, frei von unerwünschten Zusatzstoffen. Dies garantiert, dass die Bienen nur das bekommen, was sie wirklich brauchen: eine effektive Behandlung gegen die Varroa-Milbe.
Darüber hinaus ist die Handhabung von Varroxal denkbar einfach. Es kommt in einer praktischen, wiederverschließbaren Dose, die auch einen Messlöffel enthält. Dies erleichtert die Dosierung und Anwendung, sodass Imker jeder Erfahrungsstufe von den Vorteilen von Varroxal profitieren können.
Das Besondere an diesem Medikament ist das Zulassungsverfahren. Es wurde über ein dezentrales Verfahren zugelassen, wodurch es nicht nur in Deutschland, sondern auch in 15 weiteren EU-Ländern beantragt werden konnte. Die Niederlande haben hierbei eine Schlüsselrolle gespielt und die wissenschaftliche Bewertung koordiniert.
Anwendungsgebiete von Varroxal
Die Varroa-Milbe ist ein hartnäckiger Gegner, der verschiedene Lebenszyklen und Verhaltensweisen aufweist, je nachdem, in welchem Stadium sich das Bienenvolk befindet. Daher ist es entscheidend, ein Behandlungsmittel anzuwenden, das flexibel und vielseitig einsetzbar ist. Genau hier kommt Varroxal ins Spiel.
Varroxal wurde speziell für die Behandlung der Varroose bei Honigbienen in brutfreien Völkern entwickelt. Warum brutfrei? In brutfreien Völkern sind die Milben am anfälligsten, da sie sich nicht in den verdeckelten Brutzellen schützen können. Dies macht die Behandlung mit Varroxal besonders effektiv.
Doch die Vielseitigkeit endet hier nicht. Varroxal reines Oxalsäure Pulver hat die Zulassung für das Sprühen, Träufeln und hauptsächlich zum Verdampfen. Es bietet verschiedene Anwendungsmethoden, um den Bedürfnissen jedes Imkers gerecht zu werde:
Art der Behandlung | Beschreibung |
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Sprühen | Eine Methode zur Behandlung von Bienen gegen Varroamilben ist das Sprühen. Die Sprühanwendung wird insbesondere für Schwärme, Kunstschwärme oder künstlich brutfreie Völker empfohlen und eignet sich vor allem für kleinere brutfreie (Jung-)Völker, Ableger oder Kunstschwärme. Bei der Anwendung sollte Varroxal in Wasser gelöst und mithilfe eines Handsprühgeräts direkt auf die von Bienen besetzten Wabenseiten aufgebracht werden. Um eine effektive Bekämpfung der Milben sicherzustellen, ist es wichtig, die Bienen direkt zu besprühen. Die Behandlung kann als einmalige Anwendung im Frühjahr/Sommer oder im Herbst/Winter bei Außentemperaturen über 8 °C durchgeführt werden. Bei stark befallenen Völkern, die einen Restbefall von über 6 % aufweisen, wird eine zweite Sprühbehandlung im Abstand von zwei Wochen empfohlen. Zur Herstellung der Lösung für die Sprühanwendung sollte der gesamte Inhalt von 3 Beuteln oder 6 Messlöffel des Tierarzneimittels mit 200 ml lauwarmem Trinkwasser in einem Handsprühgerät gemischt werden. Dies ergibt eine 3%ige (m/V) Oxalsäure Dihydrat-Lösung (entspricht einer 2,1%igen (m/V) Oxalsäurelösung) zur Behandlung von drei Völkern. Nachdem das Handsprühgerät verschlossen und gut geschüttelt wurde, ist die Lösung gebrauchsfertig. Die empfohlene Menge liegt zwischen 2 – 4 ml der Lösung pro von Bienen besetzter Wabenseite. Wenn nur die Hälfte der Wabe mit Bienen bedeckt ist, sollte die Dosis um 50 % reduziert werden. Die Höchstdosis beträgt 80 ml pro Bienenstock. Die benötigte Gesamtmenge variiert je nach Beutetyp. Für brutfreie Völker, künstlich brutfreie Völker oder im Bienenstock neu eingebrachte Schwärme beträgt die empfohlene Dosis 0,3 ml/dm2 vollständig mit Bienen besetzter Wabenfläche für die üblichsten Beutetypen. |
Träufeln | Die Träufelanwendung von Varroxal ermöglicht eine gezielte Behandlung von Bienen. Bei dieser Methode wird das Mittel direkt auf die Bienen geträufelt. Sie kann im brutfreien Bienenvolk sowohl im Sommer nach der Honigernte als auch im Herbst/Winter als einmalige Behandlung durchgeführt werden. Wichtig ist, dass die Außentemperaturen über -15 °C liegen. Während der Winterbehandlung in Nord- und Mitteleuropa wird der gesamte Inhalt von 4 Beuteln oder 8 Messlöffel des Tierarzneimittels mit 200 ml lauwarmem Zuckersirup im Verhältnis 1:1 (30 bis 35 °C) in einem nichtmetallischen Behälter gemischt. Dies ergibt eine 4%ige (m/V) Oxalsäure Dihydrat-Lösung (entspricht einer 2,8%igen (m/V) Oxalsäurelösung) zur Behandlung von vier Völkern. Für die Winterbehandlung in Südeuropa oder die Sommerbehandlung in ganz Europa mischt man den Inhalt von 6 Beuteln oder 12 Messlöffel des Tierarzneimittels mit 200 ml lauwarmem Zuckersirup, um eine 6%ige (m/V) Oxalsäure Dihydrat-Lösung (entspricht einer 4,2%igen (m/V) Oxalsäurelösung) zu erhalten, die ebenfalls für die Behandlung von vier Völkern ausreicht. Den Behälter verschließen und kräftig schütteln, bis das Oxalsäure Dihydrat-Pulver vollständig aufgelöst ist. Nachdem die Lösung klar geworden ist, ist die Träufellösung gebrauchsfertig und sollte lauwarm angewendet werden. Zum Auftragen der Lösung kann eine Spritze (60 ml) oder ein ähnliches Applikationsgerät verwendet werden. Die empfohlene Dosis pro Wabenseite beträgt 0,25 ml/dm2. Beim Träufeln im Winter, wenn das Bienenvolk in einer Wintertraube eng zusammen sitzt, muss die Beute geöffnet werden. Das Volumen der gebrauchsfertigen Träufellösung pro besetzte Wabengasse beträgt 3-4 ml für kleine Rahmen (z.B. DNM, National, Simplex, WBC, Zander) und 5-6 ml für große Rahmen (z.B. Dadant, Schweizerkasten). Es ist wichtig, die genaue Menge je nach Rahmenart zu beachten, um eine optimale Wirkung zu erzielen und Überdosierungen zu vermeiden. |
Verdampfen/Sublimation | Varroxal ist das in Deutschland erste offiziell zugelassene Präparat, welches im Zuge der Behandlung mit einem geeigneten Gerät verdampft werden darf. Somit kann eine tiefe Durchdringung des Bienenstocks und eine vollumfängliche Behandlung garantiert werden. Es sorgt dafür, dass das Mittel in jeden Winkel des Bienenstocks gelangt und bietet somit das beste Behandlungsergebnis gegen die Varroa-Milbe. Zudem ist das Verdampfen die schnellste und einfachste Methodik der Behandlung, da diese mit einem geeigneten Verdampfer ohne das Öffnen der Beute innerhalb von 1-2 Minuten durchgeführt werden kann. Diese Methode ist ideal für brutfreie Bienenvölker im Herbst/Winter und sollte bei Außentemperaturen zwischen 2 °C und 10 °C durchgeführt werden. Eine zweite Behandlung im Abstand von zwei Wochen wird nur für stark befallene Völker oder Völker mit kleinen Flächen verdeckelter Brut empfohlen. |
Sowohl das Träufeln als auch Verdampfen ist als Winterbehandlung deiner Bienenvölker bei einer Außentemperatur zwischen 2 und 10 °C empfohlen. Die Sprühbehandlung bei Jungvölkern kann auch außerhalb der Winterperiode (insofern das Volk brutfrei ist) stattfinden. Mit diesen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten ist Varroxal ein unverzichtbares Produkt im Arsenal eines jeden verantwortungsbewussten Imkers.
Vorteile von Varroxal
In der Welt der Imkerei gibt es viele Produkte und Lösungen, die versprechen, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bienen zu schützen. Doch nicht alle halten, was sie versprechen. Varroxal hebt sich von der Masse ab und bietet eine Reihe von Vorteilen, die es zu einer erstklassigen Wahl für Imker machen.
Schonende Behandlung für die Bienen:
Eines der Hauptanliegen jedes Imkers ist das Wohlergehen seiner Bienen. Varroxal wurde mit diesem Gedanken im Hinterkopf entwickelt. Es bietet eine effektive Behandlung gegen die Varroa-Milbe, ohne die Bienen unnötig zu belasten oder zu schädigen. Da du die Verdampfung von Varroxal durch Einschub des Verdampfers im Flugloch durchführst, musst du nicht einmal die Beute dafür öffnen und strapazierst dein Bienenvolk im Zuge der Winterbehandlung nicht unnötig.
Sichere Anwendung für den Imker:
Die Verträglichkeit von Varroxal für Bienen wurde sorgfältig geprüft und ist garantiert. Das bedeutet, du kannst dir sicher sein, dass deine Bienen während der Behandlung geschützt sind. Für dich als Imker ist die Sicherheit bei der Anwendung von Varroxal ebenso gewährleistet, solange du die Schutzhinweise genau befolgst und das Produkt mit dem speziell dafür entwickelten Varrox Eddy oder Varrox Verdampfer anwendest. Es ist absolut notwendig und nicht verhandelbar, dass du bei der Anwendung von Varroxal eine persönliche Schutzausrüstung trägst. Diese sollte aus langärmeliger Schutzkleidung, chemikalienresistenten Handschuhen, einer Schutzbrille und einer Schutzmaske (FFP3) bestehen, um deine Sicherheit zu gewährleisten.
Rückstandsloses Verdampfen:
Ein weiterer entscheidender Vorteil von Varroxal ist seine Fähigkeit, rückstandsfrei zu verdampfen, da es ohne Hilfsstoffe und Antiklumpmittel hergestellt wird. Dies bedeutet, dass nach der Behandlung keine schädlichen Rückstände im Bienenstock zurückbleiben, die die Qualität des Honigs beeinträchtigen könnten.
Vielseitigkeit:
Wie bereits erwähnt, bietet Varroxal verschiedene Anwendungsmethoden, die es zu einem vielseitigen Produkt in der Imkerei machen. Egal, ob sprühen, träufeln oder verdampfen möchten, Varroxal ist für jede Methode geeignet.
Zeitersparnis:
Das Verdampfen von Varroxal mit einer Behandlungszeit von 1 bis 2 Minuten pro Bienenvolk ermöglicht dir eine unglaublich schnelle Behandlung mit durchgehend gleichbleibendem Behandlungsergebnis.
Insgesamt bietet Varroxal eine Kombination aus Effizienz, Sicherheit und Vielseitigkeit, die es zu einem unverzichtbaren Bestandteil in der modernen Imkerei macht.
Anwendungshinweise zu Varroxal
Die richtige Anwendung von Varroxal ist entscheidend, um den maximalen Nutzen aus dem Produkt zu ziehen und gleichzeitig die Sicherheit von Bienen und Imker zu gewährleisten. Hier sind einige wichtige Hinweise und Empfehlungen, die du beachten solltest:
Sicherheit zuerst:
Die Anwendung von Varroxal erfordert unbedingt das Tragen der persönlichen Schutzausrüstung. Es ist kein optionaler Schritt, sondern eine zwingende Voraussetzung für die sichere Handhabung. Bei der Anwendung müssen langärmelige Schutzkleidung, chemikalienresistente Handschuhe, eine Schutzbrille und eine Schutzmaske (FFP3) getragen werden, um jegliche Risiken zu minimieren.
Art und Hilfsmittel für die Anwendung:
Sprühbehandlung mit Sprühflasche, Träufelbehandlung mit Dosierspritze oder Verdampfung mit Varrox Eddy oder Varrox Verdampfer.
Wartefrist / Absetzfrist:
Honig: keine. Nicht während der Tracht oder mit eingesetzten Honigwaben anwenden. Nach einer Sommerbehandlung Honigzargen wegen möglicher Rückstände im Honig für den menschlichen Verzehr erst im Folgejahr aufsetzen.
Dosierung beachten:
Die korrekte Dosierung von Varroxal ist entscheidend für eine effektive und sichere Behandlung. Eine Dose mit 75 g Varroxal ist für bis zu 75 Anwendungen in einzargigen, kleinen Magazinbeuten konzipiert, wobei pro Behandlung 1 g verwendet wird. Für zweiräumige oder Dadant-Beuten sind etwa 2 g pro Behandlung erforderlich, sodass eine Dose für rund 37 Anwendungen ausreicht. Es ist wichtig, diese Dosierungsrichtlinien zu befolgen, um eine optimale Wirkung gegen die Varroa-Milbe zu erzielen und gleichzeitig die Sicherheit und das Wohlbefinden der Bienen zu gewährleisten.
Anwendungsperiode:
Varroxal wirkt ausschließlich außerhalb der Brutzellen, weshalb die Anwendung zwingend in der brutfreien Zeit erfolgen muss, um eine effektive Behandlung gegen die Varroa-Milbe zu gewährleisten. Es ist nicht nur wichtig, die brutfreie Phase abzuwarten, sondern auch sicherzustellen, dass während der Behandlung so gut wie kein Bienenflug stattfindet. Dies stellt sicher, dass alle Bienen im Stock der Behandlung ausgesetzt sind und maximiert die Wirksamkeit des Produkts. Das Timing und die genaue Beachtung dieser Anweisungen sind entscheidend für den Erfolg der Behandlung.
Behandlungsintervall:
Alle Völker eines Bienenstandes sollten gleichzeitig behandelt werden, um erneuten Varroa-Eintrag – auch bekannt als Reinvasion – zu vermeiden. Sollte im Zuge der Winterbehandlung ein Milbenfall von mehr als 500 Varroamilben entstehen oder Brut vorhanden sein, so ist eine zweite Behandlung 3 Wochen nach der Erstbehandlung erforderlich.
Besondere Warnhinweise:
Zeiten mit erhöhter Flugaktivität sind für die Behandlung mit Oxalsäure nicht optimal. Daher sollte die Behandlung zu Tageszeiten durchgeführt werden, in denen die Bienen nicht fliegen. Nach einer Sommerbehandlung von Schwärmen, Kunstschwärmen oder künstlich brutlosen Völkern sollte zwingend eine Herbst-/Winter- oder Frühjahrsbehandlung gegen die Varroamilbe erfolgen. Varroxal ist umweltfreundlich und für Metalle korrosiv, sollte nicht mit anderen Akariziden kombiniert werden, um negative Interaktionen zu vermeiden. Eine strikte Einhaltung der Dosierungsrichtlinien ist entscheidend, da eine Überdosierung zu ernsthaften Problemen wie erhöhter Bienensterblichkeit führen kann.
Lagerung:
Es ist für dich von größter Bedeutung, Varroxal sicher und korrekt zu lagern, um seine Wirksamkeit zu erhalten. Das Arzneimittel sollte stets unzugänglich für Kinder aufbewahrt werden. Die ideale Lagerungstemperatur liegt unter 30 °C. Du solltest Varroxal immer in der Originalverpackung und dicht verschlossen aufbewahren, um die Qualität des Produkts zu gewährleisten. Zudem ist es wichtig, dass du es trocken lagerst und nicht direktem Sonnenlicht aussetzt und beachte, dass Varroxal korrosiv für Metalle sein kann. Achte unbedingt auf das auf dem Etikett angegebene Verfalldatum, gekennzeichnet mit “Verwendbar bis” oder “EXP”. Nach diesem Datum darfst du das Tierarzneimittel nicht mehr anwenden.
Nach der Anwendung:
Nachdem du Varroxal angewendet hast, ist es wichtig, deinen Bienenstock genau zu beobachten, um sicherzustellen, dass die Bienen gut auf die Behandlung reagieren. Es kann vorkommen, dass dein Bienenvolk während der Behandlung unruhig wird. Wenn zu Beginn der Behandlung bereits ein starker Varroabefall vorlag und du Varroxal korrekt angewendet hast, kann es dennoch passieren, dass schwer geschädigte Bienenvölker absterben. Daher ist es entscheidend, immer aufmerksam zu bleiben und bei Bedarf zusätzliche Schritte zu unternehmen.
Die Anwendung von Varroxal ist einfach und unkompliziert, aber es ist wichtig, diese Hinweise zu beachten, um sicherzustellen, dass du das Beste aus dem Produkt herausholst, um deine Bienen gesund zu halten.
Häufig gestellte Fragen zu Varroxal
- Wie oft sollte Varroxal angewendet werden?
Die Anwendungshäufigkeit hängt von der Schwere des Varroa-Befalls und den spezifischen Bedingungen des Bienenstocks ab. Bei einer Winterbehandlung und einem Milbenfall von mehr als 500 Varroamilben oder wenn Brut vorhanden ist, solltest du eine zweite Behandlung 3 Wochen nach der ersten durchführen. Die 75 g Oxalsäure reichen aus, um etwa 75 Völker in Klein-Raum-Beuten oder 37 Völker in Groß-Raum-Beuten zu behandeln. Für die Sommerbehandlung erzielst du die höchste Wirksamkeit, wenn du die Königin für 25 Tage käfigst, da die Bienenvölker zu diesem Zeitpunkt vollständig brutfrei sind. Behandle nicht, wenn die Bienen fliegen. - Ist die Oxalsäure-Verdampfung als Blockbehandlung sinnvoll und zugelassen?
Im Zuge der deutschen Zulassung von Varroxal als erstes Oxalsäure-Pulver zur Verdampfung bzw. Sublimation erscheint neben der in der Zulassung beschriebenen Winterbehandlung von brutfreien Bienenvölkern ebenso das Gerücht der sogenannten Blockbehandlung, die bei Bienenvölkern mit Brut durchgeführt werden kann. Diese Methode, die eine tägliche oder auch wöchentliche Anwendung von Oxalsäure im Intervall über einen bestimmten Zeitraum vorsieht, hat zum Ziel, die Varroamilbenpopulation auch in brütenden Bienenvölkern effektiv zu reduzieren. Trotz der vielversprechenden Aussichten birgt dieses Verfahren erhebliche Risiken und ist nicht Bestandteil der Zulassung von Varroxal. Somit stellt sich die Frage, ob die Anwendung dieses Verfahrens überhaupt sinnvoll ist.
Erste Berichte und Erfahrungen aus der Praxis weisen darauf hin, dass eine intensive – bspw. tägliche -Oxalsäure-Verdampfung die Gesundheit der Bienen durchaus beeinträchtigen kann. Beobachtungen haben gezeigt, dass die Milbenpopulation mit einer Blockbehandlung zwar effektiv reduziert werden kann, diese Bienenvölker jedoch mit zunehmender Behandlungshäufigkeit ebenso an Stärke verlieren. Eine noch nicht bewiesene Theorie dieses Effektes könnte auf die hohe Konzentration der kristallinen Oxalsäure zurückzuführen sein, die sich in den offenen Futtervorräten des Volkes anreichert. Die über das Futter aufgenommene Oxalsäure gelangt somit in den Verdauungstrakt der Biene und kann schwerwiegende gesundheitliche Schäden verursachen sowie die Lebensdauer der Bienen erheblich verkürzen.
Es ist zudem wichtig zu betonen, dass die Blockbehandlung derzeit in einer regulatorischen Grauzone operiert und nicht offiziell für die Anwendung zugelassen ist. Die potenziellen negativen Auswirkungen auf die Bienenvölker sind nicht zu unterschätzen und erfordern eine sorgfältige Abwägung. Zieht der Imker eine Blockbehandlung aufgrund einer starken Vermilbung (Notfall) dennoch in Erwägung, sollte der Behandlungsintervall 4-7 Tage nicht unterschreiten und maximal 4-6 mal wiederholt werden. Von unserer Seite wird die Blockbehandlung im intensiven Ausmaß (bspw. täglich) nicht empfohlen und ist, wie bereits eingehend erwähnt, auch nicht offiziell zugelassen. - Kann Varroxal bei allen Bienenarten verwendet werden?
Varroxal wurde speziell für Honigbienen entwickelt und kann bedenkenlos bei sämtlichen Honigbienenarten, wie beispielsweise Buckfast, Carnica und anderen, angewendet werden. - Gibt es Nebenwirkungen bei der Anwendung von Varroxal?
Ja, es kann vorkommen, dass das Bienenvolk während der Behandlung unruhig wird. Es ist wichtig, dies zu beachten und den Bienenstock während und nach der Anwendung genau zu beobachten, um sicherzustellen, dass die Bienen gut auf die Behandlung reagieren. Es kann zu einer erhöhten Bienensterblichkeit, besonders von erkrankten Bienenvölkern, kommen, insbesondere bei der Träufel- oder Sprühbehandlung. Während der Behandlung kann Unruhe im Bienenvolk auftreten. Eine Schwächung des Bienenvolks kann im Frühjahr nach der Träufelbehandlung beobachtet werden. - Wie wird Varroxal gelagert?
Varroxal sollte an einem kühlen, trockenen Ort und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Es ist wichtig zu beachten, dass Oxalsäure in Kristallform hygroskopisch ist, was bedeutet, dass sie Wassermoleküle aus der Luft aufnimmt. Daher kann das Oxalsäuredihydrat Pulver im Laufe der Zeit leicht klumpen. Vor der Anwendung können diese Klumpen jedoch mit einem festen Gegenstand, wie einem Löffel oder Stockmeisel, leicht zu einem feinen Salz zerdrückt werden. Ab dem Produktionsdatum ist Varroxal 3 Jahre lang haltbar. Nach Überschreitung des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) sollte es nicht mehr verwendet werden. - Ist Varroxal für den Imker sicher?
Ja, Varroxal ist für den Imker sicher, vorausgesetzt, es werden alle Sicherheitsrichtlinien strikt befolgt. Es ist zwingend notwendig, bei der Anwendung eine persönliche Schutzausrüstung zu tragen. Diese sollte aus langärmeliger Schutzkleidung, chemikalienresistenten Handschuhen, einer Schutzbrille und einer Schutzmaske (FFP3) bestehen. - Wie unterscheidet sich Varroxal von anderen Varroa-Behandlungen?
Varroxal zeichnet sich durch seine Reinheit, Effizienz und Vielseitigkeit in der Anwendung aus. Es ist nicht nur eine natürliche und effektive Lösung gegen die Varroa-Milbe, sondern auch das erste und aktuell einzige Varroabehandlungsmittel, das in Deutschland offiziell für die Verdampfung zugelassen ist. - Wie viele Völker kann ich mit 75 g Oxalsäure behandeln?
Mit 75 g Oxalsäure kannst du bis zu 75 Anwendungen in einzargigen, kleinen Magazinbeuten durchführen. Für zweiräumige oder Dadant-Beuten, bei denen pro Behandlung ca. 2 g benötigt werden, reicht diese Menge für etwa 37 Anwendungen. - Wie viel Gramm Oxalsäure wird pro Beute benötigt?
Die benötigte Menge an Oxalsäure hängt von der Größe der Beute ab. Für einzargige, kleine Magazinbeuten wird pro Behandlung 1 g Oxalsäure empfohlen. Für größere, zweiräumige oder Dadant-Beuten sollte man pro Behandlung ca. 2 g Oxalsäure verwenden. Es ist wichtig, diese Dosierungsrichtlinien genau zu befolgen, um eine optimale Wirkung gegen die Varroa-Milbe zu erzielen. - Ist es möglich, Varroxal mit anderen Verdampfern zu verwenden?
Ja, es ist möglich, Varroxal mit anderen Verdampfern zu verwenden, aber es gibt einige wichtige Dinge zu beachten. In der offiziellen Zulassung werden der Varrox Verdampfer und der Varrox Eddy als geeignete Verdampfer hervorgehoben. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Varroxal sind nur für diese beiden Geräte gewährleistet. Es gibt zwar eine Erwähnung von “anderen geeigneten Verdampfern” in der Zulassung, aber wenn du einen anderen Verdampfer benutzt und dieser nicht die gewünschten Ergebnisse liefert, wird dies als Off-Label-Use betrachtet und es gibt keine Garantie darauf. Es ist wichtig zu wissen, dass nicht jeder sichtbare Dampf Oxalsäuredampf ist. Wasserdampf erscheint weiß, während Oxalsäuredampf fast unsichtbar ist. Mit den empfohlenen Geräten, dem Varrox Verdampfer und dem Varrox Eddy, gibt es bestimmte Temperaturen, bei denen sich die Oxalsäure teilweise zersetzt. Aber die gewünschte Wirksamkeit wird trotzdem erreicht. Bei anderen Verdampfern kann diese Wirksamkeit und Sicherheit nicht garantiert werden. Aktuell sind der Varrox Vedampfer und Varrox Eddy die Standards in diesem Bereich.
Zusätzliches Informationsmaterial
Resümee
Die Gesundheit der Bienen ist für das gesamte Ökosystem von entscheidender Bedeutung. Angesichts der Bedrohung durch die Varroa-Milbe ist es unerlässlich, effektive und sichere Behandlungsmethoden zu finden. Varroxal stellt eine solche Lösung dar, die sowohl zuverlässig als auch schonend für die Bienen ist. Es repräsentiert einen fortschrittlichen Ansatz in der Imkerei und bietet eine nachhaltige Lösung für ein weit verbreitetes Problem. Es ist ein wertvolles Produkt für jeden, der das Wohl der Bienen im Blick hat.
Zum Schluss ein wichtiger Hinweis: Mit der Zulassung dieses Medikaments wird ein langgehegter Wunsch vieler Imker erfüllt. Aber denk immer daran, nur das zugelassene Medikament zu verwenden und alles gemäß dem Tierarzneimittelgesetz zu dokumentieren. Das Wohl unserer Bienen liegt in unseren Händen!