FAQ

Seit Jahrtausenden sind Bienen für die Bestäubung unserer Pflanzen und die Produktion von Honig verantwortlich, einem der süßesten Geschenke der Natur. Als Imker haben wir das Privileg, eng mit diesen erstaunlichen Insekten zusammenzuarbeiten und ihre Geheimnisse zu entdecken. In diesem FAQ-Bereich teilen wir unser Wissen und Leidenschaft für die Imkerei mit dir. Egal, ob du ein neugieriger Anfänger oder ein erfahrener Imker bist, hier findest du Antworten auf häufig gestellte Fragen. Tauche ein und lass dich von der Magie der Bienen verzaubern!

Allgemeine Informationen über Imkerei

Was ist Imkerei?

Imkerei ist die Kunst und Wissenschaft der Betreuung von Honigbienenvölkern. Ein Imker kümmert sich um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bienen, sorgt für ihre Ernährung und schützt sie vor Parasiten und Krankheiten. Die Arbeit eines Imkers ist saisonabhängig und umfasst Aufgaben wie die Vorbereitung der Bienen auf den Winter, die Ernte von Honig und die Vermehrung der Bienenvölker. Imkerei ist nicht nur für die Honigproduktion wichtig, sondern auch für die Bestäubung von Pflanzen, die für unsere Nahrungsmittelproduktion unerlässlich ist.

Warum ist Imkerei wichtig?

Die Imkerei ist aus mehreren Gründen wichtig. Erstens tragen Bienen wesentlich zur Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen bei, auf die rund 80 % der heimischen Pflanzen angewiesen sind. Dies sichert vielen Lebensgemeinschaften ihre Nahrungsgrundlage und fördert die natürliche Artenvielfalt. Zweitens ist die Honigbiene in der Landwirtschaft das drittwichtigste Nutztier nach Rind und Schwein. Ihre Bestäubungsleistung hat in Deutschland einen volkswirtschaftlichen Wert von 2 Milliarden Euro jährlich. Drittens hilft die Haltung von Honigbienen, das Bewusstsein für die Natur und den Umweltschutz zu schärfen.

Ist Imkerei Landwirtschaft?

Ja, die Imkerei gilt als landwirtschaftlicher Betrieb. Eine Gewerbeanmeldung ist für sie nicht erforderlich, allerdings muss der Betrieb beim Finanzamt angemeldet werden. Bei der Wahl der Rechtsform sind Imker frei.

Ist Imkerei Tierquälerei?

Die Frage, ob Imkerei Tierquälerei ist, hängt stark von der Art der Imkerei ab. Einige Quellen argumentieren, dass die kommerzielle Imkerei, bei der Bienenwachs und Honig in großem Umfang produziert werden, mit Tierquälerei verbunden sein kann, da Bienen gestresst und manchmal getötet werden können, um diese Produkte zu produzieren.

Auf der anderen Seite argumentieren andere Quellen, dass eine verantwortungsvolle und ethische Imkerei durchaus möglich ist und nicht als Tierquälerei angesehen werden sollte. Sie betonen, dass ein verantwortungsbewusster Imker darauf achtet, die Bienen nicht zu quetschen oder zu stressen und versucht, Stiche zu vermeiden, um das Leben der Bienen nicht zu gefährden. Weiterhin kann eine bienenfreundliche Betriebsweise, obwohl sie den Ertrag verringern kann, dazu beitragen, die Bienen gesund und glücklich zu halten.

Es gibt auch eine Diskussion darüber, ob Imkerei als Bienenschutz oder Naturschutz angesehen werden kann. Einige argumentieren, dass die Imkerei eher eine Form der Nutztierhaltung ist und der wahre Bienenschutz die Erhaltung und der Schutz der Wildbienen und anderer Insekten beinhaltet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Frage, ob Imkerei Tierquälerei ist, nicht eindeutig zu beantworten ist und stark von der Art und Weise der Imkerei abhängt. Es ist wichtig, dass Imker verantwortungsbewusst und ethisch handeln, um das Wohlergehen der Bienen zu gewährleisten.

Kosten & Finanzen

Wie teuer ist Imkern?

Imkern ist ein kostspieliges Hobby mit einer Anfangsinvestition von etwa 1.500 bis 2.000 €. Die Kosten für 2 bis 3 Bienenstöcke liegen unter 1.000 €. Ein Bienenvolk kann zwischen 50 und 180 € kosten, während ein Bienenvolk mit Beute zwischen 185 € und 499 € kosten kann. Qualität und Herkunft der Bienen sind beim Kauf entscheidend.

Wie viel kostet ein Bienenvolk?

Ein Bienenvolk kann je nach Art und weiteren Faktoren zwischen 50 und 180 € kosten. Es ist wichtig, beim Kauf auf Qualität, Gesundheit und Herkunft der Bienen zu achten.

Wie viel kostet ein Bienenstock mit Bienen?

Ein Bienenvolk mit Beute kann je nach Rasse, Rähmchenmaß und weiteren Faktoren zwischen 185,00 € und 499,00 € kosten. Es ist ratsam, Angebote zu vergleichen und auf Qualität und Herkunft der Bienen zu achten.

Imkerei ab wann steuerpflichtig?

Imkerei mit bis zu 30 Völkern ist einkommensteuerfrei. Bei 31 bis 70 Völkern kann der Gewinn pauschal mit 1.000 € angegeben werden. Hobbyimker mit einem Jahresumsatz unter 22.000 € sind von der Umsatzsteuer befreit, können aber 9,0 % Umsatzsteuer ausweisen. Bei Verkauf von zugekauften Produkten sind Gewinnzuschläge zu beachten. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich eine Beratung.

Ausbildung & Hobby

Kann man einfach Imker werden?

Ja, man kann Imker werden, aber es erfordert sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Erfahrung. Ein Imkerkurs ist ein guter Startpunkt, um die Grundlagen zu lernen. Außerdem sollte man keine Angst vor Bienen haben und bereit sein, Zeit und Mühe in die Pflege der Bienenstöcke zu investieren. Es ist wichtig, sich über die rechtlichen Regelungen zu informieren, da man unter anderem die Bienenhaltung bei der zuständigen Behörde anmelden muss. Zudem sollte man sich mit den Krankheiten und Schädlingen, die Bienen befallen können, vertraut machen, um die Gesundheit der Bienen zu gewährleisten.

Ist Imker eine Ausbildung?

Ja, es gibt eine offizielle dreijährige Ausbildung zum »Tierwirt/in, Fachrichtung Imkerei«. Neben der professionellen Ausbildung kann man die Imkerei auch als Hobby betreiben. Hierfür werden spezielle Kurse von Imker-Landesverbänden angeboten, in denen Grundlagen vermittelt werden. Mit der richtigen Vorbereitung kann man als Hobbyimker starten und eigenen Honig ernten.

Wie lange dauert eine Imkerausbildung?

Die klassische Imkerausbildung in Deutschland dauert drei Jahre. Es gibt verschiedene Ausbildungsmodelle, die von verschiedenen Institutionen angeboten werden, aber die Dauer bleibt in der Regel gleich. Es gibt auch spezielle Schulungen für Hobbyimker, die flexibler und individuell einteilbar sind.

Praktische Aspekte der Imkerei

Wo darf man Imkern?

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Imkern grundsätzlich auf jedem Grundstück erlaubt ist, solange der Bebauungsplan es nicht ausdrücklich verbietet. Es gibt jedoch einige rechtliche Aspekte zu beachten. Wer Bienen halten möchte, muss dies spätestens bei Beginn der Tätigkeit der zuständigen Behörde anzeigen, unter Angabe der Anzahl der Bienenvölker und ihres Standortes. Weiterhin gibt es spezifische Regeln für das Verbringen von Bienenvölkern an einen anderen Ort und für den Umgang mit anzeigepflichtigen Bienenseuchen. Es ist ratsam, sich vor Beginn der Imkerei mit diesen Regelungen vertraut zu machen.

Wie zeitintensiv ist Imkern?

Imkern ist eine sehr zeitintensive Tätigkeit. Während der Hauptsaison von April bis Juli sollten Imker etwa zwei Stunden pro Wochenende für die Pflege ihrer Bienen einplanen. In der Erntezeit kann sogar ein ganzes Wochenende für die Pflege benötigt werden. Im Winter wird die nächste Saison vorbereitet. Anfänger benötigen in der Regel mehr Zeit, da sie sich mit den Materialien und Techniken vertraut machen müssen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Zeitinvestition von Imker zu Imker variieren kann.

Wie aufwendig/schwierig ist Imkern?

Imkern ist ein aufwendiges und teures Hobby. Es erfordert eine Anfangsinvestition von etwa 1.500 bis 2.000 € und eine wöchentliche Zeitinvestition, besonders vom Frühjahr bis zum Spätsommer. Die Anschaffungskosten können variieren, liegen aber bei 2 bis 3 Bienenstöcken unter 1.000 €. Der Zeitaufwand kann je nach Erfahrung variieren, ist aber besonders in der »Bienensaison« von April bis August hoch.

Wann gehen Bienen in den Honigraum?

Bienen gehen in den Honigraum, sobald die Kirschblüte beginnt. Der genaue Zeitpunkt kann jedoch je nach Region und Wetter variieren. Es ist wichtig, sowohl die Stärke des Bienenvolks als auch die Gewichtskurve des Bienenstocks zu berücksichtigen. Generell gilt: Es ist besser, den Honigraum etwas zu früh als zu spät aufzusetzen.

Wann Bienenvölker einengen?

Bienen sollten im August und im zeitigen Frühjahr, insbesondere nach dem Reinigungsflug, eingeengt werden. Das Einengen fördert eine bessere Nestklimatisierung, optimiert die Varroa-Behandlung und ermöglicht die Entnahme von Altwaben. Es ist wichtig, das Raumangebot regelmäßig an die Volkstärke anzupassen.

Bienen und Honig

Wieso produzieren Bienen Honig?

Bienen produzieren Honig als Nahrungsquelle und Energievorrat, insbesondere für die kalten Wintermonate. Sie sammeln zuckerhaltigen Blütennektar und Honigtau, eine süße Substanz von Nadeln und Blättern, die Läuse gesammelt und ausgeschieden haben. Dieser Pflanzensaft wird im Bauch der Bienen in die Honigblase transportiert, wo er mit bestimmten Stoffen vermischt wird, die auf den Zucker wirken. Durch ständiges Weitergeben zwischen den Bienen wird dem Saft Wasser entzogen, wodurch er dickflüssiger und zu Honig wird. Dieser gereifte Honig wird dann in Waben abgelegt und mit Wachs verschlossen.

Woher bekommen Imker Bienen?

Imker erhalten Bienen hauptsächlich durch zwei Methoden: Naturschwärme und Kunstschwärme.

Naturschwärme entstehen natürlich, wenn die alte Königin mit der Hälfte des Volkes aus der Behausung auszieht. Diese Ansammlung von Bienen, die eine neue Königin erschaffen, wird als Schwarm bezeichnet. Imker können diese Schwärme einfangen und in eine neue Behausung bringen.

Kunstschwärme hingegen werden von Imkern »künstlich« hergestellt, indem Bienen aus einer oder mehreren Bienenbeuten mit einer Königin kombiniert und in eine temporäre Behausung gebracht werden.

Es ist auch möglich, Bienen von lokalen Imkervereinen, anderen Bio-Imkern oder über die Schwarmbörse zu erhalten. Es ist wichtig, Bienen aus der umliegenden Region zu besorgen, um Stress durch lange Transporte zu vermeiden und den Austausch von Krankheiten zu minimieren.

Können Bienen ihren Imker erkennen?

Bienen können menschliche Gesichter als spezifische Musteranordnungen erkennen, sind jedoch nicht in der Lage, individuelle Gesichter zu unterscheiden. Für sie sind Gesichter lediglich bestimmte Muster, die mit einer Belohnung assoziiert werden.

Bio-Imkerei

Was bedeutet Bio-Imkerei?

Bio-Imkerei bezieht sich auf eine nachhaltige Praxis der Bienenhaltung, die die Gesundheit der Bienen und die Qualität des Honigs priorisiert. In der Bio-Imkerei wohnen die Bienen in Kästen aus heimischem Holz und nachwachsenden Rohstoffen, im Gegensatz zu konventionellen Methoden, die oft Kunststoff verwenden. Bio-Imker dürfen ihre Bienen nicht in chemisch belasteten Gebieten aufstellen und das Wachs für die Waben muss aus dem eigenen Betrieb oder anderen Bio-Imkereien stammen. Die Behandlung gegen Parasiten erfolgt mit natürlichen Mitteln wie Ameisesäure, Oxalsäure und ätherischen Ölen. Sollten die Bienen nach der Honigernte nicht genug Vorrat für den Winter haben, erhalten sie zertifizierte Zuckerlösung oder Bio-Honig als Futter.

Was kostet die Bio Zertifizierung Imkerei?

Die Kosten für die Bio-Zertifizierung einer Imkerei variieren je nach Kontrollstelle und den angebotenen Produkten. Die Erstkontrolle kann zwischen 360 € und über 600 € kosten. Weiterhin fallen jährliche Kosten für die erneute Zertifizierung an. Es ist ratsam, mehrere Angebote von verschiedenen Kontrollstellen einzuholen, um Kosten zu sparen.