Alles über Bienenwachs: Verwendung, Tipps und DIY-Ideen

Willkommen in der faszinierenden Welt des Bienenwachses, einem Wunderwerk der Natur, das in der Imkerei mehr als nur eine Nebenrolle spielt. Tauche ein in die Geschichte dieses einzigartigen Materials, das seit Jahrhunderten Menschen auf der ganzen Welt begeistert. Entdecke die Geheimnisse des Bienenwachses, seine vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten und warum es auch heute noch unverzichtbar ist. Lass dich inspirieren und entdecke, wie Bienenwachs nicht nur die Welt der Bienen, sondern auch unseren Alltag bereichert.

Grundlagen Bienenwachs

Du wirst staunen, wie Bienenwachs entsteht! Spezialisierte Bienen, die sogenannten Baubienen, produzieren dieses wertvolle Wachs. Sie bauen damit die beeindruckenden Wabenstrukturen in ihren Bienenstöcken. Wusstest du, dass ein Bienenvolk in einer Saison bis zu 1000 Gramm Wachs produzieren kann? Doch wie gewinnen Imker eigentlich das Wachs? Sowohl im Zuge der Honigernte bspw. beim Entdeckeln der Waben, beim Austausch von Altwaben durch neue Mittelwände als auch beim Schneiden von Drohnenrahmen als unterjährige Varroabehandlung gewinnt der Imker Bienenwachs. Indem diese Altwaben dann eingeschmolzen und gereinigt werden, entstehen Wachsblöcke aus reinem Bienenwachs, die dann wieder weiterverarbeitet werden können – ein faszinierender Vorgang!

Und gut zu wissen: Ein Bienenvolk benötigt schätzungsweise 2 – 3 kg Honig, um ca. 1000 Gramm Bienenwachs zu produzieren. Als Imker solltest Du also darauf achten, dass sich im Honigraum zusätzlich zu unausgebauten Mittelwänden auch immer unbebrütete Leerwaben befinden. Somit muss die Biene deutlich weniger Wachs produzieren bzw. umarbeiten und dein Honigertrag wird automatisch gesteigert!

Jetzt wird’s wissenschaftlich! Bienenwachs besteht hauptsächlich aus Fettsäureestern und hat über 300 verschiedene Bestandteile. Es ist bei Raumtemperatur fest, schmilzt aber leicht oberhalb von 60 °C. Diese einzigartigen Eigenschaften machen Bienenwachs so vielseitig und wertvoll.

Verwendung des Bienenwachses

Ökologische Bedeutung

Bienenwachs spielt im Lebenszyklus der Bienen eine zentrale Rolle. Es dient als Baumaterial für die Larvenwohnungen und zur Lagerung von Honig und Pollen. Die Eigenschaften des Wachses variieren je nach den Bedürfnissen des Bienenvolkes, was seine Anpassungsfähigkeit und seine Bedeutung in der Natur unterstreicht.

Bienenwachs ist ein nachhaltiger Rohstoff. Durch seine vielseitige Verwendbarkeit in Produkten, die sonst auf Erdöl basieren würden, trägt Bienenwachs dazu bei, unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern.

Bienenwachs in der Forschung

Antivirale Aktivität

Faszinierende Studien wie die von Lima et al. (2020) zeigen, dass Bienenwachs eine starke antivirale Aktivität gegen Krankheitserreger wie humane Coronaviren besitzt. Auch Shaldam et al. (2021) und Ali & Kunugi (2021) weisen darauf hin, dass Inhaltsstoffe von Honig und Propolis, die Bienenwachs enthalten, wirksame Inhibitoren von COVID-19 sein könnten. Diese Erkenntnisse eröffnen vielversprechende Perspektiven für die medizinische Forschung, insbesondere im Kampf gegen COVID-19.

Verbesserung der Barrierefunktion der Haut

In der Dermatologie wird das Potenzial von Nanopartikeln auf Bienenwachsbasis untersucht, die Hautbarriere wiederherzustellen und Hauterkrankungen effektiver zu behandeln.

Anwendung in der Nanotechnologie

Die Vielseitigkeit von Bienenwachs wird auch in der Nanotechnologie genutzt, um die Stabilität und Freisetzung von Wirkstoffen zu optimieren.

Diese innovativen Forschungsrichtungen zeigen, wie Bienenwachs neue Wege in der Wissenschaft und Medizin eröffnet.

Wachsernte

Die Gewinnung von Bienenwachs ist ein zentraler Prozess in der Imkerei und erzeugt reines Bienenwachs, das in der Imkerei in den verschiedensten Bereichen – z. B. Mittelwände, Kerzen oder auch Kosmetikprodukte – Verwendung findet. Doch nicht nur der Imker profitiert vom Ausschmelzen alter Waben: Gleichzeitig werden Krankheitserreger im Bienenvolk deutlich reduziert und der Ansiedlung von Wachsmotten vorgebeugt.

In der Imkerei spielt die Wachsgewinnung eine wichtige Rolle, insbesondere wenn es um die Wahl zwischen Sonnenwachsschmelzer und Dampfwachsschmelzer geht. Für kleine Imkereien ist der Sonnenwachsschmelzer eine effiziente und umweltfreundliche Lösung. Dieses Gerät, ein flacher Kasten mit Edelstahlboden, Siebeinsatz und durchsichtigem Deckel, nutzt die Sonnenenergie, um das Wachs aus den Bienenwaben zu schmelzen. Dieses Verfahren ist für kleine bis mittelgroße Imkereien interessant, die das Wachs regelmäßig und nebenbei schmelzen. Da dieses Verfahren nur bei Sonneneinstrahlung und nicht bei zu niedriger Umgebungstemperatur funktioniert, ist es nur vom späten Frühjahr bis zum frühen Herbst anwendbar. Ein Ausschmelzen von Altwaben außerhalb der Saison ist damit zwar nicht möglich, dafür muss der Sonnenwachsschmelzer nicht ständig überwacht werden, benötigt weder Strom noch Gas und verursacht somit keine Folgekosten.

Größere Imkereien setzen dagegen häufig Dampfwachsschmelzer ein, da diese unabhängig von Umwelteinflüssen jederzeit einsetzbar sind. Diese Geräte bringen Wasser zum Kochen und der entstehende Dampf schmilzt das Wachs in den Rähmchen. Einfachere Modelle bestehen aus einem großen Eimer – meist aus Kunststoff – mit einem externen elektrischen oder gasbetriebenen Dampferzeuger. Teurere Modelle bestehen dagegen aus Edelstahlbehältern in runder oder auch eckiger Form, haben meist ein enormes Füllvolumen, einen speziellen Haltekorb für die Rähmchen und einen internen Dampferzeuger. Neben den deutlich höheren Anschaffungskosten für die Geräte selbst fallen auch deutlich höhere Betriebskosten und eine ständige Überwachung während des Betriebes an, da sie aktiv mit Gas oder Strom betrieben werden.

Die Wahl zwischen einem passiven Sonnenwachsschmelzer oder einem aktiven Dampfwachsschmelzer hängt also stark von der Größe der Imkerei, der vom Imker gewünschten Flexibilität und den individuellen Bedürfnissen ab. Vor der Anschaffung sollte daher genau geprüft werden, welches Modell am sinnvollsten ist: Eine Beratung durch unser kompetentes Team von the honey factory ist jederzeit möglich!

Qualität des Wachses

Die Qualität des Bienenwachses hängt stark von seiner Herkunft ab. Am hochwertigsten ist helles Wachs von unbebrüteten Wildbienen oder Entdeckelungswachs. Dieses Wachs wird häufig für die Herstellung neuer Mittelwände verwendet.

Praktische Tipps und DIY-Anwendungen

Worauf man beim Kauf achten sollte

• Auf die Herkunft achten: Beim Kauf von Bienenwachs ist die Herkunft entscheidend. Lokales Wachs von vertrauenswürdigen Imkern garantiert oft eine höhere Qualität.
• Merkmale von Qualitätswachs: Hochwertiges Bienenwachs zeichnet sich durch eine gleichmäßige, gelbliche Farbe und einen angenehmen, leicht süßlichen Duft aus. Vermeide Wachs mit ungewöhnlichen Farben oder Gerüchen.
• Farbe und Konsistenz: Achte auf die Farbe: Gutes Bienenwachs ist in der Regel gelblich bis hellbraun. Es sollte eine gleichmäßige und saubere Färbung, ohne dunkle Flecken oder Verunreinigungen aufweisen. Auch die Konsistenz ist ebenfalls wichtig – hochwertiges Wachs fühlt sich fest, aber dennoch geschmeidig an.
• Geruch: Eines der charakteristischsten Merkmale von hochwertigem Bienenwachs ist sein Duft. Er sollte natürlich, leicht süßlich und angenehm nach Honig riechen. Ein starker oder chemischer Geruch kann auf Verunreinigungen oder schlechte Verarbeitung hinweisen.
• Schmelzverhalten: Beim Erwärmen sollte Bienenwachs gleichmäßig schmelzen und eine klare, goldene Flüssigkeit ohne Sedimente oder trübe Partikel bilden.
• Struktur: Qualitätswachs hat eine glatte Oberfläche ohne Risse oder Brüche. Es darf bei Berührung nicht krümeln oder zu weich sein.

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